Das Magazin der S-Bahn Hamburg

10 Jahre Verbindung Neugraben – Stade: Wir feiern den Jahrestag

Mit der neuen Strecke von Neugraben über Buxtehude nach Stade wuchsen Hamburg und Niedersachsen 2007 enger zusammen. Diese Verbindung wurde an mehreren Tagen im Dezember gebührend gefeiert!

Am 8. Dezember 2007 um 10:07 Uhr läutete die Eröffnungsfahrt einer neuen Linie vom Hamburger Dammtor bis in das niedersächsische Stade eine neue Ära ein. Seit diesem Moment bringt die S3 Fahrgäste aus Stade, über Buxtehude, umsteigefrei nach Hamburg. Ein Meilenstein in der Geschichte der Metropolregion Hamburg! Bis heute waren allein auf der Strecke zwischen Neugraben und Stade sage und schreibe ca. 65 Millionen Menschen unterwegs.

Eine innovative Technik der S-Bahn Hamburg

Doch nicht nur die direkte S-Bahn-Verbindung zwischen den beiden Bundesländern war revolutionär, auch die Technik galt als außergewöhnlich innovativ – bis heute! Denn diese Strecke wird im Zweistromsystem betrieben. Das ist einzigartig in Deutschland. Doch was ist daran besonders? Die Züge nutzen sowohl 1.200 Volt Gleichstrom aus der Stromschiene als auch die Energie aus der Wechselstrom-Oberleitung. Damit kehrte die S-Bahn gewissermaßen zu ihren Wurzeln zurück, denn Wechselstromzüge gibt es bei dem Hamburger Verkehrsunternehmen bereits seit 1907.

„Die S-Bahn nach Stade ist ein riesiger Schritt nach vorne für das Verkehrsangebot der Metropolregion Hamburg.“
Kay Uwe Arnecke, S-Bahn Hamburg Geschäftsführer

Da diese Strecke von Anfang an sehr gut angenommen wurde, schaffte man für dieses duale System neun neue Züge der Baureihe 474 (474/3) an. Zudem wurden 33 weitere Züge der damals vorhandenen Reihe 474 zu Zweistromfahrzeugen umgebaut. In Neugraben ist die sogenannte Systemwechselstelle, sodass sich hier der Dachpanthograph aufstellt, um auf dem weiteren Weg nach Stade Strom über die Oberleitung zu beziehen. Auf dem Rückweg wird der Dachpanthograph in Neugraben wieder eingeklappt.

Auch heute gehört die S3 zu den pendlerstärksten Linien der S-Bahn Hamburg. Mit insgesamt 75, 3 Kilometern ist sie die längste Strecke in unserem Netz. Natürlich birgt eine solch stark frequentierte Verbindung ihre Tücken. Auf den Gleisen verkehren nämlich im sogenannten Mischbetrieb noch Fahrzeuge des Güterverkehrs und der Regionalbahn. Das bedeutet, dass die S-Bahn ebenfalls von Verspätungen anderer Züge betroffen ist, und sich dementsprechend arrangieren muss. Dennoch ist diese Linie eine beliebte Verbindung von der Hansestadt ins idyllische Alte Land.

Verbindung zwischen Stadt und Land

Die neue Verbindung brachte vor 10 Jahren auch eine Veränderung im Verständnis der S-Bahn Hamburg: Sie war nicht mehr nur ein schnelles, im dichten Takt fahrendes Nahverkehrssystem im Stadtgebiet, sondern verbindet mit ihrem erweiterten Verkehrsangebot Stadt und Land und trägt somit einen großen Teil zur Attraktivität der Metropolregion bei.

Jahrestag der S3 wurde gefeiert!

Natürlich wurde der Jahrestag dieser besonderen Verbindung entsprechend zelebriert. Entlang der Jubiläums-Strecke wurden am Wochenende Lebkuchen verteilt. Auf dem Weihnachtsmarkt in Buxtehude konnten sich Besucher über das Verkehrsangebot der S-Bahn informieren und Fanartikel sichern. Besonders beliebt waren auch die Heliumballons in Zugform – dieses Jahr mit dem neuen Fahrzeugtyp ET 490.

Heute Vormittag ging es mit Frank Horch, Senator der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Dr. Berend Lindner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Digitalisierung und weiteren Gästen in einem redesignten ET 474 auf Sonderfahrt durch das winterliche Alte Land, bei der die Vøicebusters für stimmungsvolle musikalische Begleitung sorgten.

Frank Horch betonte die Wichtigkeit der S-Bahn für die Metropolregion: „Es wird in der Zukunft viele Mobilitätsmodelle geben, aber der Schienenverkehr wird immer das Herzstück sein!“

Auch S-Bahn-Chef, Kay Uwe Arnecke, verkündete, dass die S3 zukünftig ein essenzieller Teil der Metropolregion Hamburg sein wird: „Die S-Bahn nach Stade ist ein riesiger Schritt nach vorne für das Verkehrsangebot der Metropolregion Hamburg. Im Jahr 2017 erwarten wir rund sieben Millionen Fahrgäste auf der Strecke zwischen Neugraben und Stade, mit bis zu 25.000 Passagieren am Tag. Das ist ein großer Erfolg!“

Fotos:

Lisa Knauer