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Polizei nimmt fünf Männer wegen Anschlagsplänen auf einen Weihnachtsmarkt fest

18. Dezember 2025

Die Männer wurden wegen einer mutmaßlichen Verschwörung festgenommen, einen Wagen in Menschenmengen auf einem Weihnachtsmarkt in Niederbayern zu fahren. Behörden zufolge befand sich die Planung in einer frühen Phase.

Die deutschen Behörden nahmen fünf Männer fest, die im Verdacht stehen, einen Fahrzeugangriff auf einen Weihnachtsmarkt im Landkreis Dingolfing-Landau in Niederbayern geplant zu haben.

Die Verdächtigen wurden am Freitagabend durch Spezialeinsatzkräfte festgenommen. Sicherheitsbehörden waren zwei Tage zuvor auf die Verdächtigen aufmerksam geworden, wobei sie nicht bekannt gegeben haben, wie sie sie identifiziert haben.

Die fünf Verdächtigen sind ein 56-jähriger Ägypter, drei Marokkaner im Alter von 30, 28 und 22 Jahren sowie ein 37-jähriger Syrer. Vier von ihnen befinden sich nach dem Erscheinen vor einem Ermittlungsrichter am Samstag in Untersuchungshaft, einer wurde in Präventivhaft genommen.

Der ägyptische Verdächtige, der als islamischer Prediger beschrieben wird, soll während Versammlungen in einer Moschee im Gebiet Dingolfing-Landau zu einem Angriff aufgefordert haben.

Behörden sagten, er habe Anhänger dazu aufgefordert, ein Fahrzeug zu benutzen, um so viele Menschen wie möglich auf einem Weihnachtsmarkt während der Festtage zu töten oder zu verletzen. Nach Strafrecht gilt dies derzeit als versuchter Mord.

Die drei Marokkaner werden der Einigung beschuldigt, den Angriff durchzuführen, während der Syrer sie angeblich in ihrem Plan bestärkte.

Behörden gehen derzeit von einer islamistischen Motivation aus, obwohl bislang kein Zusammenhang zur sogenannten Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) hergestellt wurde.

Die Männer wurden nahe dem Grenzübergang Suben an der deutsch-österreichischen Grenze festgenommen, wie mehrere Medien berichten.

Bedrohung wurde in einem sehr frühen Stadium gestoppt

Behörden haben nicht identifiziert, welcher konkrete Weihnachtsmarkt Ziel war oder wann der Angriff geplant war. Die Weihnachtsmärkte in Dingolfing und dem benachbarten Landau endeten am 7. Dezember.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagte am Sonntag, es gebe nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen keine Pläne für einen Anschlag „an einem bestimmten Tag oder auf einem bestimmten Weihnachtsmarkt“.

„Die Bedrohung wurde in einem sehr frühen Stadium gestoppt“, sagte Herrmann. Er fügte hinzu, er glaube nicht, dass der Anschlag unmittelbar bevorstand.

Die Operation wurde von der Zentralen Einheit zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft München mit Unterstützung durch das Verfassungsschutzamt Bayerns geführt. Entgegen früherer Berichte war kein ausländischer Geheimdienst beteiligt.

Herrmann dankte den beteiligten Behörden und sagte, der Fall „zeigt eindrucksvoll das hohe Maß an Reaktionsfähigkeit und Effizienz unserer Sicherheitskräfte.“ Er sagte, die Festnahmen hätten „einen potenziell islamistisch motivierten Angriff in Bayern“ verhindert. Technische Geräte, darunter Mobiltelefone, werden nun im Rahmen der Untersuchung analysiert.

Bedrohungsniveau bleibt hoch

Die Weihnachtsmärkte im Landkreis Dingolfing-Landau laufen Plan entsprechend weiter, sagte Landrat Werner Bumeder.

Die Sicherheitsmaßnahmen auf bayerischen Weihnachtsmärkten werden nicht verschärft, da das Bedrohungsniveau weiterhin „abstrakt hoch“ ist, wie es zu Beginn der Saison festgelegt wurde. Die Polizeipräsenz bleibt entsprechend hoch, obwohl die Behörden sagten, dass keine konkreten Ziele bekannt seien.

Herrmann hatte Ende November angekündigt, dass Märkte eine starke Polizeipräsenz, Kontrollen von Personen und Taschen sowie die Überwachung eines seit Oktober 2024 geltenden Messerverbots haben würden.

Weihnachtsmärkte waren in den vergangenen Jahren in Deutschland Ziel von Anschlägen. Im Dezember 2016 fuhr ein radikalisierter Islamist mit einem Lkw in die Menschenmengen auf dem Breitscheidplatz-Weihnachtsmarkt in Berlin und tötete 13 Menschen.

Im vergangenen Jahr tötete ein Autoangriff auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt sechs Menschen und verletzte 338 weitere.

Der Prozess des geständigen Angreifers, eines in Saudi-Arabien geborenen Arztes, der seit 2006 in Deutschland lebt, läuft am Magdeburger Landgericht.

Lennart Krüger

Lennart Krüger

Ich bin Lennart Krüger, Redakteur bei S-Bahn Hamburg. Ich schreibe über Stadtleben, Kultur und alles, was Hamburg bewegt – von neuen Projekten bis zu verborgenen Geschichten. Meine Leidenschaft: die Vielfalt dieser Stadt in Worte zu fassen.