Kiek mol wedder in – das Dorfschätzchen in Rissen
9. August 2024 – Marion Meier
Manche Stadtteile in Hamburg sind wie ein Dorf für sich. Rissen, Elbvorort und der westlichste Stadtteil Hamburgs (wenn man von der Insel Neuwerk absieht), bildet da keine Ausnahme. Da passt es, dass es hier ein Bistro namens Dorfschätzchen gibt. Wir stellen es Euch vor.
„Kiek mol wedder in!“ Das Motto beinhaltet alles, was das Dorfschätzchen in Rissen ausmacht. Im Bistro heißen die Inhaber Rosi, Nadine & Patrick jeden herzlich willkommen und so verwundert es nicht, dass die meisten gerne wiederkommen.
„Ganz viele unserer Gäste sind Stammgäste“, sagt Nadine, „viele kommen aus Rissen, aber auch aus Wedel, Blankenese und Iserbrook.“ Da trifft es sich gut, dass das Bistro nur knapp 200 Meter von der S-Bahn-Station Rissen entfernt liegt.
Erst Kaffeeklatsch, jetzt Dorfschätzchen
Nadine kennt das Bistro schon lange: Seit 2005 ist sie in Rissen und arbeitete ab 2013 in Teilzeit im damaligen Kaffeeklatsch. Als das Kaffeeklatsch dann 2019 zum Verkauf stand, packte sie die Gelegenheit beim Schopf und übernahm es zusammen mit Rosi.
Beide sind vom Fach: Nadine als gelernte Restaurantfachfrau und Rosi mit jahrelanger Selbständigkeit in der Gastronomie-Branche. Die beiden renovierten gründlich und entwarfen ihren eigenen Stil und so strahlt das Bistro heute urige Gemütlichkeit und nostalgischen Charme aus.
Wie kam es zu dem Namen?
„Schätzchen sage ich immer zu meinem Sohn“, grinst Nadine, „und Rissen ist ein Dorf, also ist das jetzt unser Schätzchen hier im Dorf.“ Außerdem stellen sie mit dem Leuchtturm im Logo den Bezug zu Rissens Lage an der Elbe her.
Nadine und Rosi wollten, dass sich die „alten“ Stammgäste nach wie vor wohlfühlen und einen starken Wiedererkennungswert haben. Die Speisekarte gestalteten sie allerdings neu. „Wir haben eine kleine, aber feine Karte und kochen täglich frisch. Da ist auch für vegan- und vegetarisch-Fans etwas dabei“, betont Nadine.
Außerdem backen sie jeden ihrer Kuchen selbst und legen Wert auf das gewisse Extra. „Backen können wir alle und jeder von uns hat seine oder ihren Spezial-Kuchen“, sagt Nadine, „Massenware oder Konservierungsstoffe gibt es bei uns nicht!“
„Vier Monate lang rannten uns unsere Gäste die Bude ein“, sagt Nadine, „dann kam Corona.“ Im ersten Lockdown konnte man seine Speisen dann vor Ort unter Einhaltung der Corona-Regeln abholen. Nadine erstellte sogar Mailinglisten und erschuf eine Dorfschätzchen-Community.
Der Dritte im Bunde
„Nach dem zweiten langen Lockdown kommt dann Patrick ins Spiel“, lacht Nadine. Erst half er aus und stieg dann nach dem dritten Lockdown ins Geschäft mit ein. Seitdem führt der gelernte Koch mit geübter Hand die Küche.
Wer sind Eure Gäste?
„Rissen besteht zum Großteil aus älteren Menschen“, erklärt Nadine, „die kochen und essen nicht mehr so gerne allein. Das Bistro wurde nach und nach zu deren Anlaufstelle und Treffpunkt.“ Das ist es heute noch: Die Gäste genießen Frühstück und Lunch und ganz besonders den leckeren selbst gemachten Kuchen.
„Außerdem vermittele ich auch Bekanntschaften“, schmunzelt Nadine. Wenn jemand neu und allein ist, setzt sie den Neuzugang gerne mit anderen zusammen, die ihrer Meinung nach zu ihm passen und die den Neuling gerne in ihr Grüppchen aufnehmen. So hat jeder Gesprächspartner, wenn er möchte.
„Außerdem bestehe ich drauf, dass unsere Stammgäste sich abmelden, wenn sie irgendwie weg sind“, erzählt sie. „Schließlich sind viele schon älter und wir machen uns sonst Sorgen. Die kommen dann und reichen ihren Urlaubsschein ein“, lacht sie.
Zukunftspläne?
„Auch nach so vielen Jahren macht der Job immer noch Spaß“, betont Nadine, „was besonders auch an unseren lieben Gästen liegt.“ Expandieren wollen Nadine, Rosi und Patrick daher nicht, sie stecken lieber all ihr Herzblut und ihre Energie ins Dorfschätzchen.
Habt Ihr Lust, das Dorfschätzchen und Nadine, Rosi und Patrick kennenzulernen? Einfach mit der S1 bis Rissen fahren und in fünf Minuten über die Sülldorfer Landstraße hinweg zur Wedeler Landstraße 44 laufen. Guten Appetit!