Das Magazin der S-Bahn Hamburg

Ein Traum wird wahr

Als Quereinsteiger Lokführer werden: Das geht!

Wolltest Du auch schon immer einmal selbst einen Zug steuern? Auch wenn man nicht bei der S-Bahn Hamburg gelernt hat, kann man Lokführer, im Fachjargon Triebfahrzeugführer (Tf), werden. Wir haben mit einem Kollegen gesprochen, der sich als Quereinsteiger bei der S-Bahn Hamburg gerade einen großen Traum erfüllt.

Emil: über sieben Ecken zum Lokführer

„Ich hatte schon immer ein großes Interesse an Zügen und an der Bahn“, erzählt Emil, „ich bin in Altona aufgewachsen und hatte den Bahnhof und die Züge immer vor Augen.“ Seine Ausbildung machte der gebürtige Hamburger dann aber erst einmal woanders. „Ich wollte mich erst noch besser qualifizieren, bevor ich mich bewerbe“, meint er.

Nach Stationen bei der Deutschen Post und im Einzelhandel kam er zur DB Zeitarbeit, die generell ein gutes Sprungbrett für den Einstieg bei der Deutschen Bahn bietet. Sein Ziel verlor er aber nie aus den Augen und seit März dieses Jahres macht er nun eine Qualifizierung zum Triebfahrzeugführer (Tf) im Quereinstieg, dem sogenannten Quali-Tf, bei der S-Bahn Hamburg. „Ich bin überglücklich, dass ich endlich Lokführer werde“, strahlt er.

Wie ist die Ausbildung?

„Anspruchsvoll, aber machbar“, findet Emil. „Mir hilft, dass ich über die Zeitarbeit schon einige Bereiche bei der Deutschen Bahn kennengelernt habe“, sagt er, „und viel mit Kolleginnen und Kollegen gesprochen habe.“ So sammelte er Wissen über Züge, Gleise, Logistik und vieles mehr. Einiges davon kann er jetzt schon nutzen, alles andere lernt er.

„Man beginnt mit dem Theorieunterricht des Betriebsdienstes und lernt erstmal die verschiedensten Regelwerke“, erläutert Emil. „Dann kommt einiges zur Technik und Informatik, zum Beispiel wo welches Bauteil ist und was man bei Störungen macht.“ Im Moment nehmen sie gerade Fahrzeugtechnik durch.

Was findest du eher leicht zu lernen, was schwer?

„Ich habe das mit den Bahnübergängen gut begriffen“, schmunzelt Emil. „Was ich echt kompliziert finde, ist alles, was das Thema Bremsen angeht.“ Da heißt es pauken und mit den Schulkameraden Lerngruppen bilden.

Da jeder einen anderen Werdegang hat, empfinden das alle unterschiedlich. In Emils Gruppe gibt es einen Frisör, einen Busfahrer, einen Bauarbeiter und einen Zimmermann. Emil ist mit 25 Jahren der Jüngste, der älteste ist Mitte 50. Jeder lernt anders.

„Mir hilft es immer eine Zeichnung zu machen und das, was ich gelesen habe, in ein Bild zu bringen“, meint Emil. „Wir haben aber auch eine tolle Truppe, die sich gegenseitig hilft und sich viel miteinander austauscht“, freut er sich. „Und man lernt auch, wie man lernt, zum Beispiel wie man Eselsbrücken bildet, um sich Fachbegriffe besser merken zu können.“

Wann fährt man denn endlich?

„Im September starten die offiziellen Lernfahrten“, freut sich Emil, „wir sind aber schon vorher mitgefahren.“ Er brennt darauf, selbst zu fahren und das Gelernte in der Praxis anwenden zu dürfen.

Die Ausbildung zum Tf im Quereinstieg dauert etwa 10 Monate und ist in verschiedene Module unterteilt. Alle zwei Monate startet eine neue Gruppe (mehr zur Ausbildung und unseren Ausbildern findet Ihr hier). „Der Unterschied zu einer 3-jährigen Ausbildung“, sagt Emil, „ist, dass wir keine Berufsschule haben. Ansonsten lernen wir das gleiche wie die Azubis. Die Quereinsteiger bekommen schon während der Ausbildung ein gutes Festgehalt.

Was macht den Job als Lokführer aus?

„Man muss sich schon im Klaren darüber sein, was einen erwartet“, sagt Emil. „Man muss viel lernen, hat Schichtdienst und ist Ansprechpartner für die Fahrgäste.“ Das erfordert auch einiges an sozialen Kompetenzen wie Aufgeschlossenheit, Verantwortungsbewusstsein und Stressresistenz.

Die Quereinsteiger haben zunächst einen befristeten Arbeitsvertrag und eine 6-monatige Probezeit. „Wenn man alles bestanden hat und Tf ist, bekommt man einen unbefristeten Vertrag“, erläutert Emil.

Alles richtig gemacht?

„Auf jeden Fall!“ sagt er voller Überzeugung. „Man muss im Leben geduldig sein und auf sein Ziel hinarbeiten. Auch wenn man vielleicht nicht so einen tollen Schulabschluss hat, kann man sich immer weiterbilden.“ Und Engagement, Motivation und Hartnäckigkeit machen vieles wett.

Interesse?

Alles zum Quereinstieg als Lokführer bei der S-Bahn Hamburg findest Du hier. Aus dem Alltag der Lokführer:innen plaudern Julia und Sebastian hier. Noch viel mehr spannende Jobs in allen Bereichen gibt es auf unserer Karriereseite. Schau doch mal rein, wir freuen uns auf Dich!