Das Magazin der S-Bahn Hamburg

Neue Station Elbbrücken: aktueller Baustatus

An den Elbbrücken entsteht eine neue Station. Seit Herbst 2017 laufen die Bauarbeiten an einer Haltestelle, die mit einem Personensteg auch mit der Haltestelle der Hochbahn verbunden ist. In diesem Artikel geben wir euch einen kleinen Lagebericht.

Zwischen den Stationen Hammerbrook und Veddel wird es in Zukunft eine weitere Station auf den Linien S 3 und S31 geben – an den Elbbrücken. Parallel zur bereits im Bau befindlichen neuen U-Bahn-Haltestelle sind zwei, jeweils 210 Meter lange Außenbahnsteige für die S-Bahn vorgesehen. Wie es dazu kam? Um den östlichen Teil der HafenCity mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erschließen, wurde zunächst die U-Bahn-Station U4 konzipiert.

Da diese in den Planungen bereits so nah an den Schienen der S-Bahn Hamburg lag, erachtete man es als sinnvoll, hier eine Verknüpfung zur S-Bahn zu bauen, damit die Fahrgäste diese Station als Umsteigemöglichkeit nutzen können. Hierdurch erweitert sich das Transportangebot im öffentlichen Verkehr und bietet den Fahrgästen mehr Mobilitätsflexibilität.

Schließlich liegt es auch im Interesse der verkehrstechnischen Strategie der Stadt Hamburg, möglichst viele Verkehrsachsen miteinander zu verbinden. Zur Erschließung neuer Trassen und Haltestationen stehen die S-Bahn Hamburg und die Hochbahn daher stets in einem engen Austausch, um den öffentlichen Personenverkehr für die Fahrgäste so komfortabel wie möglich zu gestalten.

Nach einer kurzen, aber sehr intensiven Planungszeit, begannen im September 2017 die Hauptbaumaßnahmen für die S-Bahn-Station Elbbrücken. Im Mai dieses Jahres wurde die Einsetzung des sogenannten Skywalks gefeiert – ein erster Meilenstein. Durch eine rund 70 Meter lange Fußgängerbrücke aus Glas werden in Zukunft die S-Bahn- und Hochbahn-Station miteinander verbunden sein.

Ursprünglich war geplant, die S-Bahn-Haltestelle zum gleichen Zeitpunkt wie die U-Bahn-Haltestelle vor dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 in Betrieb zu nehmen. Allerdings verzögern aktuell Hindernisse im Baugrund des den Bahnsteig in Teilbereichen tragenden Technikgeschosses die Bauarbeiten, was zur Folge hat, dass die anspruchsvolle Terminierung für den ersten Halt einer S-Bahn an der Station nicht mehr realisierbar ist. Die Hochbahn wird hier ab Dezember 2018 Halt machen.

Bei diesem Bau ergeben sich mehrere Herausforderungen zugleich: Aufgrund der Höhenlage und der räumlichen engen Rahmenbedingungen lagert die neue Station fast vollständig auf sogenannten Bohrpfählen auf. Um diese Pfähle stabil in den Untergrund zu setzen, wurden immer wieder Hindernisse und Hohlräume aus dem Boden entbohrt. So konnten für bisherige Einzelfälle Lösungen gefunden werden.

Im Bereich des zentralen Technikgebäudes, in dem sich die Schalttechnik für die zukünftige Station befindet und ein Teil der neuen Bahnsteigbrücken aufliegt, konnten die Bohrpfähle allerdings aufgrund unbekannter Hindernisse trotz vorheriger Baugrundsondierung nur verkürzt hergestellt werden. Das wiederum führte zu einer Abweichung der geplanten und freigegebenen Ausführungsweise. Es muss nun erst einmal geprüft werden, ob diese Pfähle die Lasten der zukünftigen Bahnsteige samt Brücken und Technikgebäude tragen können.

Um hierfür schnelle Ergebnisse zu erzielen, erstellte man Probepfähle, die in der Nähe des Technikgebäudes mit teilweise deutlich höheren Lasten getestet wurden. Die Ergebnisse dieses Versuchs werden nun ausgewertet. Erst wenn dies geschehen ist, kann in Abstimmung mit dem Baugrund- und Tragwerksexperten entschieden werden, ob und welche Maßnahmen an der Gesamtkonstruktion erforderlich sind.

Auch wenn ihr in Zukunft sicher von dieser Station profitieren werdet, hat die Bauverzögerung momentan keinerlei schwerwiegenden Auswirkungen auf euch. Die laufenden Bauarbeiten sind so organisiert, dass es nur geringe Beeinträchtigungen im Zugverkehr geben wird, und diese sind bereits im aktuellen Fahrplan berücksichtigt.

Natürlich liegt es in unserem Interesse, die Station so schnell wie möglich fertigzustellen. So wird es in den kommenden Monaten in vielen Teilbereichen deutliche Baufortschritte geben, da man dort aus der Gründung bereits oberirdisch arbeitet. Dennoch muss auch das Technikgebäude vor der Inbetriebnahme der Station fertiggestellt sein. So erfordert die Terminfindung für den ersten Halt an der Station Elbbrücken zunächst eine zuverlässige Lösung für die Errichtung des Technikgebäudes.

Dabei sollte man nicht vergessen: Der Bau der S-Bahn-Station findet in einem Bereich zwischen zwei Brücken, einem Gefälle sowie in Kurvenlage und vollständig im Bestand statt. Eine Voraussetzung für die Baudurchführung war und ist die Sicherstellung eines nahezu uneingeschränkten S- und Fernbahnverkehrs, hier fahren täglich mehrere hundert Züge direkt an der Baustelle vorbei. Demnach wurden die Arbeiten so geplant und organisiert, dass sie teilweise nur nachts oder an Wochenenden stattfinden.

Zu dem Bau einer Station gehören zudem noch alle damit verbundenen Anpassungsmaßnahmen im Bereich der bestehenden Leit- und Sicherheitstechnik sowie die Stromversorgung. Sobald es einen konkreten Termin für die Inbetriebnahme der Station an den Elbbrücken gibt, erfahrt ihr es schnellstmöglich bei uns im Magazin.

Fotos:

Lisa Knauer & Cristina Lopez