Bitte nicht drängeln – Neue Fahrgastkonzepte für den S-Bahnhof Eidelstedt
14. August 2024 – Marion Meier
Wart Ihr schon einmal im Volksparkstadion oder in einer der anderen Arenen in Stellingen? Das gibt meist ein ziemliches Gedrängel. Für Eidelstedt haben wir jetzt ein Konzept entwickelt, damit Ihr sicher von der S-Bahn zu Eurem Event kommt und wieder zurück.
Die Barclays Arena, die q.beyond Arena und das Volksparkstadion: Diese drei Veranstaltungsstätten stehen eng beieinander in Eimsbüttel. Wer schon einmal da war, weiß: Die S-Bahn-Haltestelle Stellingen ist der Hauptausstiegspunkt. Dort weisen die Schilder den Weg zu den Arenen.
S-Bahn-Station Eidelstedt als alternative Haltestelle
Obwohl Stellingen für die Besucher:innen der Arenen sehr gut ausgebaut ist, wird auch der S-Bahnhof Eidelstedt für die Anreise stark genutzt. Dieser Bahnhof ist aber für so viele Menschen eigentlich gar nicht gemacht, denn er hat nur einen Treppenzugang. Bei einer Veranstaltung im Volksparkstadion etwa müssen wir mit rund 6.000 Menschen rechnen, die in Eidelstedt aus- und auch wieder einsteigen.
Trotz umfangreicher Maßnahmen, wie zum Beispiel Verstärkerzüge, Sicherheitskräfte und Schilder, kommt es immer wieder zu Rückstaus und brenzligen Situationen. Wenn es ganz schlimm kommt, muss der Zugang zum Bahnhof sogar gesperrt werden. Um Abhilfe zu schaffen, haben wir uns jetzt etwas Neues überlegt: das sogenannte Wellenbrecher-Konzept.
Zusammen mit der Bundespolizei und Sicherheitskräften haben wir ein Konzept entwickelt, das die Fan- und Besucherströme besser lenkt und so den Stau auf der Treppe entzerrt. Bereits im Februar dieses Jahres beim Heimspiel des HSV gegen Hannover gab es den ersten Probelauf unter realen Bedingungen.
Wie sah das Ganze aus?
Auf dem Vorplatz und vor dem Treppenzugang haben wir mobile Absperrgitter, sogenannte Wellenbrecher, aufgestellt. Diese formten eine Art Trichter, so dass die Fans geordnet zum Bahnsteig hochlaufen konnten. Die Fanströme wurden verlangsamt und gingen mit deutlich weniger Gedrängel vonstatten.
Zusätzlich kamen Absperrgitter zum Einsatz, die Einsatzkräften und Rettungssanitätern im Notfall Zugang zum Bahnsteig ermöglichen sollten. Außerdem gab es einen separaten Zugang für mobilitätseingeschränkte Fans.
Die richtige Probe aufs Exempel fand dann beim EM-Spiel zwischen den Niederlanden und Polen am 16. Juni statt. Einige Fans wollten über die Gitter klettern und es kam sogar zu einer Sperrung des Zugverkehrs. Auch hier haben die Gitter gut funktioniert: Obwohl der Bahnsteig kurzzeitig gesperrt werden musste, kam es zu keiner Massenpanik und die Sperrung konnte schnell aufgehoben werden.
Ergebnis:
Ganz ohne Zwischenfälle gingen unsere Probeläufe nicht vonstatten, sie zeigten aber sehr gut, dass wir mit den Absperrgittern Notsituationen gut im Griff haben und die S-Bahn schnell wieder fahren kann. Besonders bei der Abreise entzerren sie die Besucherströme auf der Treppe in Eidelstedt und sorgen für einen reibungslosen Ablauf im Betrieb.
Für die Heimspiele des HSV und anderen Großveranstaltungen im Volksparkstadion werden wir daher zukünftig dieses Konzept umsetzen. Natürlich sind auch immer Kolleg:innen vor Ort, um Eure Fragen zu beantworten und im Notfall Hilfe zu leisten.
Viel Spaß bei vielen schönen Events in Hamburg!