Einblick in die Gleisarbeiten – Neue Schienen zwischen Ohlsdorf und Poppenbüttel
10. März 2021 – Alexandra Hilscher
Auf dem Streckenabschnitt zwischen Ohlsdorf und Poppenbüttel verlegen wir neue Schienen. Damit die Arbeiten möglichst wenige Fahrgäste betreffen, werden sie abschnittsweise während der Frühjahrsferien verlegt. Für ein kleines Update haben wir die Baustelle besucht und zeigen euch in diesem Artikel, was dort gerade passiert.
Die Strecke zwischen Ohlsdorf und Poppenbüttel gehört zu den ältesten in unserem Netz und es ist auch hier wieder an der Zeit, die Schienen zu erneuern. Damit ihr möglichst wenig von den Sperrungen betroffen seid, bündeln wir die Arbeiten. Aktuell erneuern wir das Gleis in Fahrtrichtung Poppenbüttel. Neben neuen Schienen tauschen wir auch Schwellen und Schotter aus und kümmern uns um die Stahlbrücken „Kleine Horst“, „Rolfinkstraße“ und „Borstelsende“, die inzwischen über hundert Jahre alt sind.
Durch die vielen engen Brückenbereiche auf der Strecke können wir keine großen Umbaumaschinen einsetzen, die mehrere Arbeitsschritte in einem Zug ausführen können. Dadurch sind viele kleinteilige Arbeiten mit Zweiwegebaggern notwendig, die mehr Personal erfordern und zudem zeitaufwändiger sind. Um das Material dort hinzubekommen, wo es gerade gebraucht wird, nutzen wir das andere Gleis für den Transport entlang der Strecke. Wir zeigen euch im kurzen Videoclip, wie ein Zweiwegebagger neue Betonschwellen aufnimmt und zum Austauschort bewegt.
Video: So bewegt der Zweiwegebagger die neuen Schwellen
Doch zuerst wird das Gleis zurückgebaut. Am Anfang werden Leit- und Sicherungstechnik sowie die Stromschienen entfernt. Die Signale sind nämlich auch an den Gleisen angeschlossen. Dann werden die alten Schienen, Schwellen und der Altschotter ausgebaut und mittels Arbeitszügen fachgerecht entsorgt. Mit anderen Arbeitszügen werden neue Schwellen, Schienen und Schotter in die Baustelle gebracht und das Gleis wird von Grund auf neu wieder aufgebaut.
Dabei kommen neue Schwellen aus Beton auf der Strecke zu Einsatz, die die alten Holzschwellen ersetzen. So gehen wir Stück für Stück im Streckenabschnitt voran. Anschließend wird das neu gebaute Gleis noch einmal mit neuem Schotter aufgefüllt. Dann ist Millimeterarbeit gefragt: Mit einer Gleisstopfmaschine wird das neue Gleis wieder exakt in die gewünschte Lage gebracht, damit es genau an die bisherigen Signale, Bahnsteige und Brücken passt.
Zahlen zum Materialeinsatz
Schienen: 3.558 Meter
Betonschwellen: 2.816
Grundschotter: 2.354 Tonnen
Füllschotter: 2.000 Tonnen
Schienen: 3.558 Meter
Betonschwellen: 2.816
Grundschotter: 2.354 Tonnen
Füllschotter: 2.000 Tonnen
Liegt das neu gebaute Gleis korrekt, werden die Stromschienen wieder aufgesetzt, die Gleis- und Stromschienen werden verschweißt und zum Schluss die Signale wieder angeschlossen. Dies geschieht in den letzten drei Tagen der Baustelle. Wenn dann die Signale für unsere Lokführer zu leuchten beginnen, heißt es wieder: Volle Fahrt voraus! Auf neuen Schienen in Richtung Poppenbüttel!
Mehr zum Ersatzverkehr während der Baumaßnahmen erfahrt ihr in unserem Auftakt-Artikel "Neue Schienen entlang der Alster".