Das Magazin der S-Bahn Hamburg

Kunst an der S-Bahn-Station Stade

Seit 2012 verschönert die 11. Klasse der Waldorfschule Stade die Unterführung des Stader Bahnhofs. Eine ganze Woche haben die 29 Schülerinnen und Schüler dieses Jahrgangs an der Ausmalung des Tunnels gearbeitet und faszinierende Kunstwerke geschaffen.

In der Vergangenheit wurde der Tunnel des Stader Bahnhofs oft beschmiert und war nicht sehr ansehnlich. Vor diesem Hintergrund entwickelte Hans-Wolfgang Roth, Kunstlehrer an der Waldorfschule Stade, vor sieben Jahren gemeinsam mit der S-Bahn Hamburg dieses tolle Projekt. Die Verschönerungen des Tunnels kommen nicht nur der Bahn und den Fahrgästen, sondern auch den Schülerinnen und Schülern zugute: Jede 11. Klasse freut sich auf die Projektwoche, in der sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen und die Tunnelwände neugestalten darf.

"Begegnung führt zu Neuem"

Die Bilder der Schüler sind dieses Jahr einem besonderen Thema gewidmet: Begegnung. Eine Thematik, die aktueller nicht sein könnte: Begegnungen beschäftigen uns im Alltag, sind aber genauso relevant in der Politik als auch in der Integration. Die Interpretation und künstlerische Umsetzung des Begriffs wurde den Schülern selbst überlassen. So konnten Begegnungen anhand der verwendeten Farben, aber auch in den Motiven dargestellt werden.

Zwischen dem 18. und 22. Juni waren die Schüler täglich in ihrem etwas anderen Atelier am Stader Bahnhof beschäftigt. Viele der Elftklässler entschieden sich für abstrakte Kunstwerke und setzten diese farbenfroh an den Tunnelwänden um. Die Schülerin Lene wählte jedoch einen anderen Ansatz: Sie brachte eine Kopie von Picassos Gemälde „Frau mit Krähe“ an die Wand. Ihre Intention dabei ist es, dem Maler zu begegnen und sein Werk nicht nur intellektuell, sondern auch emotional zu verstehen.

Vernissage im Tunnel

Am 26. Juni war es dann soweit und die fertigen Gemälde wurden festlich präsentiert! Die Cellistin der Waldorfschule Stade, Elsa Brockmann, sorgte für einen feierlichen Start des Events. Neben Vertretern der Deutschen Bahn, waren auch viele Eltern und Schüler gekommen, um die fertigen Kunstwerke zu bewundern. Besonders Herr Roth war sehr gerührt, dass so viele Interessierte zu diesem Anlass den Weg zum Stader Bahnhof fanden. Auch die Stader Bürgermeisterin Silvia Nieber war bei dieser Vernissage der besonderen Art vor Ort und dankte den Schülern persönlich für ihre Arbeit:

Ich finde es großartig, dass die jungen Künstlerinnen und Künstler öffentliche Flächen bekommen, an denen sie ihre eigene Kunst zeigen können.
Silvia Nieber, Bürgermeisterin der Stadt Stade

Fotos:

Lisa Knauer & Sina Danöhl