Ein Tag mit #6 – dem Team „Zukunft Bahn“ von Station&Service
10. Mai 2017 – Ann-Kathrin Nippel
Dieses Mal schauen wir bei den Kollegen von Station&Service rein und befragen sie zu dem spannenden Projekt „Zukunft Bahn“: Ein aufwendiges Vorhaben, das nur im Team realisierbar ist.
Direkt am Hauptbahnhof, im 6. Stock, sitzen die Kolleginnen und Kollegen der DB Station&Service AG. Dieser Geschäftsbereich ist verantwortlich für die Bahnhöfe und S-Bahn-Stationen. So wird ein reibungsloser Betrieb in der Metropolregion Hamburg sichergestellt.
Die Deutsche Bahn macht durch ihr Programm "Zukunft Bahn" das Reisen sowie die Angebote im Zug und in den Bahnhöfen attraktiver. Durch vielfältige Maßnahmen soll die Produkt- und Servicequalität nachhaltig gesteigert werden. In diesem Rahmen werden auch die Tunnelstationen im S-Bahn-Netz erneuert. Ein ziemlich anspruchsvolles Unterfangen, bei dem es gilt, Einschränkungen für unsere Kunden so gering wie möglich zu halten und weitgehend auf die Ferienzeiten zu beschränken. Für die erfolgreiche Umsetzung dieses Großprojekts ist vor allem Teamarbeit gefragt. Hinter dem innovativen Vorhaben steckt ein sechsköpfiges Team, das sich im engen Austausch untereinander um die Modernisierungen der Stationen kümmert. Die Bauingenieurin Kristin Mennerich ist bereits seit 15 Jahren bei der Deutschen Bahn tätig und als Arbeitsgebietsleiterin Hamburgs für die Umsetzung von „Zukunft Bahn“ an den Stationen verantwortlich.
Sie arbeitet eng mit dem Gesamtprojektleiter Alexander Schlüsselburg und dem Projektleiter der Bauausführung Andreas Nowatzky zusammen. Ohne intensive Vorbereitungen und Planung kann aber kein Bauvorhaben umgesetzt werden. Hierfür sind Nicole Aschoff und Franziska Kuhlicke zuständig. Last but not least kümmert sich Katrin Gschwander um die Baukommunikation zu „Zukunft Bahn“. Sie gibt nicht nur die Kundeninformationsblätter mit der Symbolfigur der Deutschen Bahn AG für Baustellenkommunikation Max Maulwurf für die einzelnen Stationen in Auftrag, sondern kümmert sich auch um die Anfragen innerhalb des Bahnkonzerns.
Mit dem Ergebnis der zweiwöchigen Arbeiten des ersten Bauabschnittes an den Stationen Jungfernstieg und Stadthausbrücke im März sind die Kollegen sehr zufrieden. Innerhalb dieser kurzen Sperrzeit wurden umfangreiche Baumaßnahmen vorgenommen. „5.000 Quadratmeter Gesamtfläche ist ein extrem hoher logistischer Aufwand“, so Andreas Nowatzky. Der gebürtige Hamburger war in der 14-tägigen Bauphase nahezu durchweg im Einsatz und koordinierte die rund 160 Mitarbeiter beider Baustellen: Arbeiten am Bahnsteig tagsüber sowie Materialanlieferung und Bauschuttablieferung in der Nacht – da war nicht viel Puffer für zeitverzögernde Geschehnisse.
Ein achtstündiger Stromausfall und eine kaputte Lok konnten trotzdem wieder aufgeholt werden. Auch skurrile Ereignisse gab es: Trotz umfangreicher Absperrungen stand mitten am Tag eine japanische Touristengruppe am Bahnsteig und erkundigte sich, warum die S-Bahn nicht von der Station Stadthausbrücke abfahren könnte. Eine Besonderheit war auch der Ort für die Baubesprechungen: Typisch hanseatisch trafen sich die Kollegen für Meetings auf einer Barkasse, die direkt an der Station Jungfernstieg lag.
Die Hamburger Tunnelstationen werden im sogenannten Lean-Management-Prinzip modernisiert. Das bedeutet vereinfacht ausgedrückt, dass Planungen und Bauprozesse fließend ineinander übergehen und einer engen Abstimmung bedürfen. Denn während sich die Projektleitung Bauausführung mit der Umsetzung der einen Bauphase beschäftigt, kümmert sich die Projektleitung Planung um Nicole Aschoff und Franziska Kuhlicke bereits um die Organisation der nächsten Baustelle. Sie holen Genehmigungen ein, koordinieren Vergaben an verschiedene Firmen, die die Veränderungen umsetzen sollen und schaffen somit die Voraussetzung für den Bau. Die Umsetzung der Modernisierungen an den Stationen Jungfernstieg und Stadthausbrücke haben die Kollegen ein halbes Jahr intensiv vorbereitet, um so alle Eventualitäten, die während der Bauarbeiten auftreten können, einzuschätzen.
Dies hat sich bereits in der ersten Bauphase im März bewährt. Warum man sich für ein Step-by-Step-Verfahren entschieden hat? Um den Fahrgast so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Im ersten Schritt widmet man sich so erst einmal den „groben“ Themen, wie Boden- und Wandbelägen, um sich im zweiten Schritt der umfangreicheren Aspekte anzunehmen, wie der Elektronik und der Installation neuer Werbeelemente. Dahinter steckt ein simpler Grund: Die Planung des zweiten Schrittes ist deutlich aufwendiger und zeitintensiver. In wöchentlichen Meetings halten sich alle beteiligten Kollegen stets auf dem Laufenden. Während des Herzschlagfinales, dem tatsächlichen Bau, herrschte in der teaminternen Whatsapp-Gruppe Dauerbetrieb.
Das Projekt steht dabei allgemein unter großer Beobachtung. Aufgrund der neuen Bautechnologie mit Lean Construction und der Erwartung, die Kundenzufriedenheit in kurzer Zeit zu steigern, wollen auch viele Kollegen wissen, wie der Stand der Baustelle ist. In der DB-internen App und per Newsletter werden alle Kollegen mit einem Baustellentagebuch informiert. Regelmäßig gibt es hier Fotos der Stationen und Infos darüber, was bisher geschah.
Schon jetzt läuft die heiße Vorbereitungsphase für die nächste große Baustelle: Ab Juli wird die Station Altona in Angriff genommen, die bis Oktober 2018 fertiggestellt werden soll. Hierfür wird eine ohnehin notwendige Sperrung für Brückenerneuerungsarbeiten mit genutzt. Diese Baustelle bedeutet eine weitere große Herausforderung für die Kollegen von DB Station&Service. Während die Stationen Jungfernstieg und Stadthausbrücke für die ersten Baumaßnahmen komplett gesperrt waren, werden an der Station Altona auf einem Gleis weiterhin S-Bahnen fahren.
Wer glaubt, dass die Kollegen nicht auch selbst von ihrer Arbeit betroffen sind, täuscht sich. Alle sechs Kollegen nutzen täglich die S-Bahn, um aus allen Teilen der Metropolregion Hamburg an ihren Arbeitsplatz zu kommen. „Als der erste Abschnitt von Jungfernstieg und Stadthausbrücke fertig war, habe ich sogar meine Route von Altona zum Hauptbahnhof geändert“, lacht Kristin Mennerich. Die Ingenieurin wollte sich nach den Bauarbeiten selbst ein Bild von den Stationen machen. Die Kollegen sind eben mit Leidenschaft und Seele dabei, um die Haltestellen für alle Fahrgäste und Besucher Hamburgs schöner zu machen...
Fotos:
Lisa Knauer