Neben der Spur: Unterwegs mit der S3 – Part 4

Schräg gegenüber des Harburger Bahnhofs befinden sich die Phoenix-Hallen. Das ehemalige Fabrikgebäude wirkt von außen vielleicht unscheinbar, im Inneren versteckt sich jedoch eine der besten deutschen Sammlungen der Gegenwartskunst der letzten 15 Jahre.

Der Hamburger Unternehmer und Sammler Harald Falckenberg kaufte 2007 eines der Gebäude und ließ es aufwendig von einem Berliner Architekten gestalten. Seit 2008 sind 2.000 Arbeiten zeitgenössischer Kunst aus Falckenbergs Privatsammlung in den Phoenix-Fabrikhallen beheimatet. Von donnerstags bis sonntags finden öffentliche Führungen statt, zu denen man sich online anmelden kann.

Nur einige Meter weiter wurde ein Raum anderen Schöpfungen gewidmet: der Musik- und Filmkunst. Das Stellwerk ist eine der besten Livemusik-Clubs Hamburgs. Dank der Lage ist das Konzerthaus aber noch ein echter Geheimtipp. Früher ein reiner Jazzclub, widmet man sich heute Goa-Partys, Poetry Slams und Filmeabenden.

Das ehemalige Gelände der Internationalen Gartenschau wurde in eine Naherholungsoase verwandelt. Der Wilhelmsburger Inselpark ist eine ganz besondere Perle der Hamburger Gartenlandschaften, denn hier wurde nichts dem Zufall überlassen: Geschwungene Wege führen vorbei an gepflegten Wiesen, schönen Spielplätzen und schnuckligen Cafés. Besonders im Sommer ist das Flair einzigartig, denn an ausgewiesen Grillplätzen darf ein Barbecue veranstaltet werden, während man mit Kanus das Gelände vom Wasser aus entdecken kann.

Doch im Wilhelmsburger Inselpark geht es nicht nur übers Wasser, sondern auch hoch hinaus. Die Nordwandhalle am nördlichen Rand ist ein Paradies zum Klettern und Bouldern. Hier trifft sich die Hamburger Kletterszene, aber auch Neulinge sind herzlich willkommen und werden von der Gemeinschaft unterstützt. Die Halle hat viele Türme, vertikale Flächen und kleine Übungswände, die für jedes Kletterniveau geeignet sind.

In der BallinStadt begibt man sich auf eine Reise durch vier Epochen europäischer Migrationsgeschichte. 1901 gründete der Hapag-Reeder Albert Ballin die Auswandererhallen auf der Elbinsel. Dies war der Anlaufpunkt für Millionen Menschen vor der Abreise in die „Neue Welt“. Im Museum lassen sich verschiedene Personen auf ihrer Reise begleiten, und Besucher lernen ihre Träume und Wünsche, Hoffnungen und Ängste kennen. Im Familienforschungszentrum kann man sich sogar auf die Spuren seiner eigenen Vorfahren begeben.

Im Fall der Fälle bietet der Klütjenfelder Hauptdeich wichtigen Schutz vor einer Sturmflut für die über 50.000 Wilhelmsburger, aber auch im Alltag ist er ein beliebter Treffpunkt zum Grillen, Joggen und Gassi gehen. Einige Hausboote liegen im Spreehafen vor Anker, die man für Veranstaltungen mieten kann. Rundum idyllisch!

Stilvoll italienisch kommt dieses schöne Restaurant in Hammerbrook daher: Das Ristorante Alitalia befindet sich in einem wunderschön gestalteten, denkmalgeschützten Industriehof, der in einem modernen Ambiente erstrahlt. Doch glücklicherweise gehen die südländische Herzlichkeit und Wärme hierbei nicht verloren. Atmosphäre und Speisen sind stimmig und lassen keine Wünsche offen.

Ein Besuch in der Maya Kaffeerösterei, ganz in der Nähe der Station Hammerbrook, ist ein echtes Erlebnis. Hier kann man den Röstmeistern bei der Arbeit mit der beliebtesten Bohne Deutschlands zusehen. Das Ergebnis schmeckt nicht nur edel, man kann die Kaffeespezialitäten auch mit gutem Gewissen verzehren: Auf einen fairen Handel und nachhaltigen Anbau der Pflanzen wird nämlich großen Wert gelegt.