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Unter Strom: Neue S-Bahnlinie S4 bekommt die ersten Leitungsmasten

Auf der Großbaustelle zur neuen Linie S4 geht es stetig voran und nun gibt es ein Update über den Baufortschritt. Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks und Gesamtprojektleiterin Amina Karam gaben einen Überblick über die Arbeiten auf der Baustelle und warfen einen Blick auf das kommende Jahr. Wir waren für Euch vor Ort dabei.

Die Arbeiten auf der S4-Baustelle laufen seit drei Jahren auf Hochtouren. Im November führen wir Arbeiten an Signalen und Kabeln auf der Strecke S1 zwischen den Stationen Berliner Tor und Barmbek aus. Außerdem werden entlang der Strecke diverse Stütz-, Spund- und Lärmschutzwände eingebaut und Kabel- und Gleisarbeiten durchgeführt.

Für die Elektrifizierung der S4 stellte das Bauteam im Bereich der Baustelle zwischen der Station Hasselbrook und der Claudiusstraße 13 neue Oberleitungsmasten auf und hängte rund 2.000 Meter Fahrdraht ein. Insgesamt braucht es für die Stromversorgung auf der gesamten Strecke künftig 30 neue Strommasten und rund 5.000 Meter Leitung.

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende sagt dazu:

„Die S4 ist eine zentrale Schienen-Achse im Norden und eines der wichtigsten Nahverkehrsprojekte für Hamburg. 13 Kilometer neu ausgebaute S-Bahngleise auf Hamburger Gebiet, vier neue, gut erreichbare Bahnhöfe in Hamburgs Osten, eine engere Fahrzeit-Taktung und eine bessere Anbindung des Ostens sowie des Umlands an die Hamburger Innenstadt machen die S4 zu einem attraktiven, klimafreundlichen Angebot für fast 100.000 Fahrgäste. Erstmals wird mit Rahlstedt einer der bevölkerungsreichsten Stadteile an das S-Bahnnetz angebunden. Dafür setzen wir die S4 jetzt im wahrsten Sinne des Wortes unter Strom: 30 neue Strommasten und rund 5 Kilometer Leitung müssen dafür verlegt werden. Der Anfang ist gemacht, damit die S4 künftig mit 100 Prozent Ökostrom fahren kann – leise und klimafreundlich. Damit ist sie nicht nur ein Pfund für die Mobilitätswende, sondern auch für die Klimaziele der Stadt und der Umlandgemeinden.“
Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks

Seit 2010 fahren wir ausschließlich mit Öko-Strom, das gilt ab 2029 auch für die S4. Bis heute haben wir mehr als eine Million Tonnen CO2 eingespart (den Artikel dazu findet Ihr hier).

Für die neue Strecke wurden bereits 3,2 Kilometer neue Gleise verlegt. Mit den Maßnahmen liegt das Team aktuell voll im Zeitplan. Das erfordert eine akribische Planung:

„Durch die Elektrifizierung ist die S4 nach ihrer Fertigstellung nicht nur leiser, sondern besonders umweltfreundlich unterwegs. Wir liegen mit den Baumaßnahmen im Zeit- und Kostenrahmen. Wir kommen sehr gut voran, bündeln Maßnahmen und optimieren die Planung, wo immer es geht, um zügig bauen zu können. Die Zahl der Fahrgäste im Regionalverkehr steigt seit Jahren. Deshalb legen wir uns ins Zeug, damit künftig noch mehr Menschen auf die Bahn umsteigen und die Mobilitätswende mit Leben gefüllt wird.“
DB-Gesamtprojektleiterin Amina Karam

Für die S4 sollen außerdem vier neue Haltestellen in Hamburg entstehen: Wandsbek Rathaus, Bovestraße, Holstenhofweg und Pulverhof. Für die Umleitung des Regionalverkehrs, der zurzeit ohne Sperrpausen durchfährt, werden Hilfsbrücken eingebaut. Die erste an der Station Wandsbek Rathaus ist bereits installiert.

Neben der Errichtung der Strommasten verbaut das Team zehn neue Weichen und stellt auf 400 Metern neue Lärmschutzwände auf. Außerdem werden 10.000 Meter Kabel verlegt, 50 Signale und zwei elektronische Stellwerke (ESTW) errichtet. Das ESTW in Hasselbrook ist zu 90 % fertig und wird im Januar 2024 in Betrieb genommen.

Die S4 verbindet zukünftig Altona und Bad Oldesloe und kommt als erste S-Bahnlinie an dieser Strecke 250.000 Pendlern und Pendlerinnen zugute.

Wir halten Euch weiter auf dem Laufenden! Weitere Infos zum Projekt und was aktuell anliegt, findet Ihr hier auf der Projektseite.

 

(Bildnachweis Header: DB Netz AG)