Das Magazin der S-Bahn Hamburg

9 Momente, die jeder Pendler kennt

Tägliches Vergnügen: Bei manchen sind es nur einige Minuten mit dem Rad, bei anderen sind es 40 Minuten mit dem Auto, andere fahren eine Viertelstunde mit der Bahn. Der Arbeitsweg ist begleitet von Begegnungen, Erfahrungen und kuriosen Momenten. Hier ist eine Auswahl...

Der Rad-Pendler

1. Man ist wieder einmal ein paar Minuten zu spät losgefahren und muss nun ordentlich in die Pedale treten. Aber der Zufall ist manchmal ein gemeiner Gefährte und sorgt dafür, dass jede Ampel rot ist. Also wirklich jede. Die Zeit muss also weiter aufgeholt werden. So kommt man pitschnass geschwitzt, aber pünktlich im Büro an und bekommt neben dem Morgengruß auch gleich ein: „Na, kommst du gerade vom Sport?“ entgegengerufen.

2. Eigentlich weiß man ja, auf welcher Seite der Straße man in welche Richtung mit dem Rad fahren soll. Aber manchmal muss man eben eine gewisse Zeit auf der anderen Seite fahren, ehe man die nächste Ampel findet, um die Straße zu überqueren. Aber auf den knapp 200 Metern, die man nun auf der falschen Seite fährt, blaffen einen schon vier Menschen an. Und das sind gar nicht unbedingt andere Radfahrer – auch Passanten stören sich an dem Befahren der falschen Seite... Auf der anderen Seite angekommen, ist dann endlich Ruhe. Sollte man zumindest meinen.

3. Irgendwas ist ja immer: Nachdem man einige Kilometer auf dem Rad gefahren ist, springt einem die Kette entgegen. Der Fahrradladen des Vertrauens hat noch geschlossen und auch in der Umgebung scheint es keine schnelle Pannenhilfe zu geben. Also macht man sich selbst an die Reparatur des Rads. Und scheitert. Wie heißt es so schön? Wer sein Rad liebt, schiebt. So kommt man nicht nur zu spät ins Büro, sondern auch noch mit ölverschmierten Händen.

Der Bahn-Pendler

1. Den Wecker hat man beim ersten Mal einfach nicht gehört. Also geht’s zehn Minuten später als gewöhnlich in die Dusche. Kurzer Blick zur Uhr: Die Zeit rast und bekanntlich wartet die Bahn nicht. Also, schnell anziehen, Sachen packen und los geht’s Richtung S-Bahn-Station. Gut, dass man hier noch etwas Zeit hat, sich selbst den letzten Feinschliff zu geben: Die Frisur wird also noch einmal gerichtet, Deo und Parfüm aufgesprüht – schon ist man bereit für den Tag.

2. Ihr sitzt mit eurem Lieblingsbuch in der Bahn und seid richtig gefesselt vom Plot. Nach einem Kapitel schaut ihr kurz auf und wollt wissen, wo ihr gerade seid und seht den Namen der Haltestation, an der ihr rausmüsst, an euch vorbei rauschen. Ihr habt den Ausstieg also ganz knapp verpasst. Das ist aber nicht weiter schlimm: Das waren die letzten zehn Seiten in eurem neuen Buch wirklich wert. Und die nächste Bahn ist ja auch gleich wieder da. Ein Beweis mehr: In der Bahn könnt ihr richtig abschalten.

3. Bei der Arbeit hat man noch schnell gecheckt, welche Bahn man noch bekommt, um pünktlich beim Essen mit den Freunden zu sein. Das bedeutet aber auch: Man darf sich nicht aufhalten lassen. Ein kurzer Plausch auf dem Büroflur ist leider nicht mehr drin, sonst verpasst man seine Bahn – und die nächste fährt erst wieder in 10 Minuten. Das ist generell ja kein Problem – nur heute muss man pünktlich sein.

Der Auto-Pendler

1. Gestern Abend wurde es ziemlich spät im Büro. Vollkommen geschafft ist man mit dem Auto zehnmal um den Block gefahren, um noch einen Parkplatz zu finden. Gedanklich hat man ein Memo an sich selbst verfasst, sich doch einmal über die Gebühren für einen Parkplatz im Keller des Wohnhauses zu informieren. Nach einer gefühlten Ewigkeit findet man einen Parkplatz. Nur die Frage, die sich am Morgen direkt nach dem Aufstehen stellt: „Wo habe ich das Auto eigentlich abgestellt?“

2. Gut, dass das Auto mittlerweile zu einem fahrenden Wohnzimmer geworden ist. Denn im Auto findet man alles: Bürste, Getränke und den Lieblingskulli, den man vor Tagen so schmerzlich vermisst hat. Auf dem Weg zur Arbeit kann man daher jede rote Ampel nutzen, um sich noch auf den letzten Metern auf die Arbeit vorzubereiten.

3. Nach einem anstrengenden Arbeitstag gehen alle Kollegen noch auf ein Feierabend-Bierchen in die Kneipe um die Ecke. Und hier beginnt schon das Problem: Denn als Auto-Pendler ist man ja eigentlich zeitlich flexibel, aber das mit dem After-Work-Bier wird eher schwierig. Also nippt man drei Stunden an einem Getränk, während die Kollegen den Feierabend entspannt einläuten. Flexibilität sieht irgendwie anders aus.