Was hat Koffein mit der S-Bahn-Station Ottensen zu tun?
Viel! Wir sagen Euch, was es damit auf sich hat
24. Juli 2023 – Marion Meier
Seit 31. Mai hat die S-Bahn Hamburg 70 Stationen. Mit der Eröffnung der neuen Station Ottensen ist nicht nur unser Netz gewachsen. Sie hat auch Auswirkungen auf den Stadtteil und auf die Menschen, die dort leben. Einer davon ist Marcus von Café Coffeine. Er ist schon länger da und hat alles hautnah miterlebt.
Die ist neu
Bereits 2019 war Baubeginn der Station, am 31. Mai wurde sie dann endlich eröffnet. Zurzeit steigen etwa 5.000 Fahrgäste hier täglich ein und aus, Tendenz steigend. In den Stadtteilen Bahrenfeld und Ottensen profitieren um die 11.000 Menschen von der neuen Station und auch Kultur und Gastronomie in der näheren Umgebung.
Marcus ist schon ein paar Jahre da - der Ottenser führt das Café seit August 2019. Er hat immer Zeit für einen kleinen Schnack mit seinen Gästen. Seine Kund:innen sind alteingesessene Anwohner:innen und inzwischen auch viele Fahrgäste der S-Bahn. Die Bushaltestelle zur Station hält direkt vor seiner Tür.
Flexibilität ist alles in der Gastronomie und vor allem im Café Coffeine. Im Allgemeinen ist Marcus ab sieben Uhr morgens da und schmiert schon einmal die Brötchen. Er bietet ein reichhaltiges Angebot an Speisen und Getränken, einen günstigen Mittagstisch und ein üppiges Kuchenbüffet. Alles in Handarbeit von ihm selbst oder engagierten Mitarbeitern gefertigt.
In der Regel ist er bis 18:00 im Café, aber da ist er flexibel.
„Wenn die Doppelkopfrunde mal länger braucht, bin ich eben auch bis 22 Uhr da“, sagt er und grinst. Viele nehmen auch nur einen Kaffee zum Mitnehmen auf ihrem Weg von oder zur S-Bahn.
Demensprechend schwierig gestaltet sich der Personaleinsatz. Das meiste macht er selbst und hat ein paar bewährte Mitarbeiter:innen, die er stundenweise einsetzen kann. Durch die neue Station hat er deutlich mehr Kunden bekommen und könnte entsprechend mehr Personal dringend gebrauchen.
Marcus bringt viel Erfahrung mit. Der studierte Zahnmediziner arbeitete mehrere Jahre in leitender Position in der Event-Gastronomie. Zum eigenen Betrieb kam er ein bisschen wie die Jungfrau zum Kinde, und ohne das Wissen um den Bau der neuen Station hätte er das Café nie übernommen.
„Die Gegend hier ist ein bisschen Niemandsland“, sagt er. Und ihm war klar: „Wenn dieser S-Bahnhof entsteht, wird dieses Niemandsland zum Knotenpunkt“. Und das erlebt er nun seit Ende Mai. „Als hätte einer einen Schalter umgelegt“, fügt er hinzu.
Der Teil von Ottensen um den Bahnhof herum ist wie ein Dorf für sich. Viele hier empfinden so. Man hat das Gefühl, dass mit der S-Bahn-Station ein Tor „nach draußen“ aufgestoßen wurde, sie verbindet die Stadtteile und es kommen neue Menschen hinein.
Offen für Neues war Ottensen allerdings schon immer. „Multikulti funktioniert hervorragend hier“, sagt Marcus. Leben und leben lassen ist die Devise, und das funktioniert auch mit den anderen Betrieben rund um die S-Bahn-Station. Man bietet Unterschiedliches an und sieht sich nicht als Konkurrenz. Und durch die neue Station kommen genug Kund:innen für alle.
Alle sind willkommen!
Inzwischen hat Marcus viele Stammgäste, die aber manchmal auch nur reinhuschen, um Café-Hund Paula ein Leckerli vorbeizubringen. Hunde sind generell erlaubt im Café, und Paula hat bereits einen eigenen Fan-Club. „Außerdem beschäftige ich sie als Customers Relations Managerin“, lacht Marcus. Jeder ist gern gesehen und für Kinder gibt es sogar eine extra Spielecke. Marcus sorgt für das leibliche Wohl und Paula ist für die Seele der Gäste zuständig.
Wenn das mit der Station jetzt so gut läuft, kann man auch an die Zukunft denken, oder? „Ich hab jede Menge Ideen“, sagt Marcus. Er richtet bereits Events aus und würde gern eine Happy Hour anbieten und am Wochenende Brunch. Allein, es fehlt zurzeit noch an Personal. Aber er schaut positiv in die Zukunft. Mit der S-Bahnstation kommen die Gäste und über kurz oder lang sicher auch neue Mitarbeiter:innen!
Hier noch ein paar Impressionen des Cafés - schaut doch mal rein!