Das Magazin der S-Bahn Hamburg

Eisenbahnfreunde Schwarzenbek – immer eine Reise wert!

Nördlich von Hamburg, im schönen Schwarzenbek, gibt es ein Paradies für Modelleisenbahn-Freunde! Hier füllt der größte Eisenbahnverein Deutschlands rund 900 Quadratmeter mit Mini-Zügen in drei verschiedenen Systemen. Ein Blick in diese Hallen lässt nicht nur die Herzen echter Bahnfans schneller schlagen.

Altonas Schienen in Mini gibt's in Schwarzenbek. Und zwar in den Hallen der Eisenbahnfreunde Schwarzenbek e.V. Wenn man hier den Bahnhof in einem Maßstab von 1:160 sieht, bekommt man einen ganz neuen Blick auf den Stadtteil Hamburgs. Dieser Abschnitt mit dem Bahnbetriebswerk Hamburg Altona wurde von einem Modellbauer gebaut und vom Verein übernommen und verfeinert. Zum damaligen Zeitpunkt sah es am Bahnhof in Altona noch ein wenig anders aus, als heute.

Jedes der 220 Mitglieder hat ein eigenes Stück „Eisenbahnstrecke“, das es befüllen darf. Manche entscheiden sich für das sündige St. Pauli, während andere sich weiter entfernten Regionen widmen – oder ihre ganz eigene Fantasiewelt kreieren. Denn auch das ist in Schwarzenbek möglich. Was jedes Mitglied mit seinem Abschnitt gestalten will, bleibt ihm voll und ganz überlassen. Nur an den Maßstab muss man sich halten, damit die Übergänge zu den anderen Abschnitten passen.

Wer gehört zu den Eisenbahnfreunden?

Die Mitglieder sind weit verteilt und kommen aus Ratzeburg, Lübeck, Kiel oder Schwerin. Mit einem Durchschnittsalter von 38 Jahren ist der Verein noch recht jung. Ganze Familien verbringen hier ihre Wochenenden und gestalten mit viel Fleiß und Liebe zum Detail ihre ganz eigene Bahnstrecke.  Die vielen Sponsoren, die den Verein unterstützen, schicken zudem regelmäßig ihre Azubis und Jugendliche in die Hallen des Vereins, damit sie lernen, wie man mit Schraube, Hammer und Co. umgeht.

Die knapp 900 Quadratmeter verteilen sich auf drei Hallen – mit drei verschiedenen Systemen. Von ganz klein (1: 160) bis zu dem System, das sicher viele aus dem Miniaturwunderland kennen: 1:87. Was ist schwerer? „Bei dem kleinsten Maßstab muss man schon echt gut sehen können und braucht eine ruhige Hand,“ verrät uns Michael Hagel. Er ist einer der Gründer des Vereins und seit Tag 1 im Jahr 2011 dabei.

Viele der Mitglieder tüfteln jeden Abend an ihrem eigenen Stück Eisenbahn. Für die Besucher sind die Hallen zweimal in der Woche geöffnet. Der beliebteste Tag ist hier der Samstag. Der Eintritt in die heiligen Hallen des Vereins ist dabei kostenlos. Neugierige dürfen nicht nur verschiedene Modelleisenbahn-Systeme bestaunen, sondern selbst mit den Zügen ihre Runden drehen: Mit einem Remote können Besucher die Bahnen vor- und rückwärts fahren lassen und die Weichen manuell bedienen.

Man kann sich aber auch fahren lassen - mit der Feldbahn! Wer beim ersten Blick denkt, diese Attraktion sei nur für Kinder, wird bei dem ersten Anwerfen der Maschine eines Besseren belehrt. Nimmt man auf den Bänken der Waggons Platz, sobald die Diesellok das Ratter beginnt, möchte man selbst nach der dritten Runde um die Hallen noch nicht wieder aus- bzw. absteigen. Die Mitglieder schrauben  regelmäßig auch an der großen Variante, um so die Feldbahn stets in Schuss zu halten.

Darauf freuen wir uns besonders!

Im nächsten Jahr werden hier nicht nur Züge durch Hamburger Stadtteile fahren, sondern auch Züge aus unserer Stadt. Hamburger S-Bahnen, um genau zu sein. Aktuell laufen nämlich die Vorbereitungen einer Kooperation der Eisenbahnfreunde Schwarzenbek mit dem Verein Historische S-Bahn. Die Hamburger wollen einige Mini-Modelle der S-Bahnen zur Verfügung stellen. Wenn die ersten Bahnen aus der Hansestadt im Jahr 2020 durch die Hallen in Schwarzenbek rollen, schauen wir sicher noch einmal vorbei!