Das Magazin der S-Bahn Hamburg

Angeknipst

Das Knips - urig-gemütliche Location im alten Bahnhof Klein Flottbek

Gastrobetriebe in Bahnhofsnähe gibt es viele. Nicht ganz so viele befinden sich direkt in historischen Gebäuden. Eines davon ist das KNIPS im alten Bahnhofsgebäude der Station Klein Flottbek – ein Ort mit Vergangenheit. Wir stellen ihn Euch vor!

Urig, gemütlich, rustikal – das KNIPS lädt sofort zum Verweilen ein. Auch die Verbundenheit von Inhaber und Betreiber Milan zum Wein fällt schnell ins Auge: Zahlreiche Weinregale säumen Wände und Nischen. Milan kommt aus dem Getränkegroßhandel und ist zudem ausgebildeter Sommelier.

Der Traum vom eigenen Restaurant

„Deswegen habe ich dem Namen auch gleich das Wort “Wein“ hinzugefügt“, sagt er und schmunzelt. Seitdem er das KNIPS betreibt, heißt es Restaurant und Weinbar. Milan hat das Restaurant seit 2020 übernommen, mitten im zweiten Corona-Lockdown. „Das war nicht witzig“, erinnert er sich.

Dennoch ging mit der Übernahme seines ersten eigenen Gastrobetriebes ein lang gehegter Traum in Erfüllung. „Das KNIPS war das richtige Objekt zum richtigen Zeitpunkt“, sagt er. Er mochte sofort das Bodenständige und den altertümlichen Charme, den das KNIPS versprüht.

Geschichtsträchtig

Das ursprüngliche Gebäude, in dem sich das KNIPS befindet, wurde um das Jahr 1920 errichtet und war als Kasino Bestandteil des alten Bahnhofs Klein Flottbek. Die originalen Bahnhofs-Toiletten sind heute noch in Betrieb. Ein Stück Geschichte.

Der Name wurde vor etwa 45 Jahren erschaffen und bezieht sich auf das Abknipsen von Fahrkarten. „Ich habe den Namen so gelassen, weil er einfach in der Region ein Begriff ist und einen guten Ruf hat“, erklärt Milan.

Regionale Berühmtheit

Das Restaurant ist vor allem regional bekannt und seine Kund:innen kommen vor allem aus den Stadtteilen Blankenese, Nienstedten, Othmarschen und Bahrenfeld. Gut 50 Prozent seiner Kundinnen und Kunden sind Stammkunden.

„Unsere Gäste wollen vor allem unkompliziert essen und trinken“, hat Milan die Erfahrung gemacht, „das Preis-Leistungs-Verhältnis muss stimmen“. Das passt bei ihm definitiv, er bietet deftige Speisen wie Burger, Schnitzel, Roastbeef, Pannfisch und Flammkuchen an, hat aber auch fünf vegane Gerichte auf der Karte.

„Außerdem freuen die Gäste sich, dass es bei mir sehr gute Weine zu fairen Preisen gibt“, meint er. Seine Weine kann er deshalb relativ preiswert anbieten, weil er aus seiner Zeit als Vertriebsleiter in der Getränkebranche noch immer sehr gute Kontakte hat.

Angeknipst

Wie bist du personell aufgestellt?

Das KNIPS ist an 365 Tagen geöffnet, unter der Woche ab 12:00 Uhr, an den Wochenenden ab 14:00 bis Mitternacht. Wenn Normalbetrieb ist, braucht er drei Leute in der Küche und drei im Service.

„Ich habe 6 Festangestellte und 18 Aushilfen“, sagt Milan, „und seit letztem Jahr August auch die erste Auszubildende, die das KNIPS jemals hatte“, lächelt er. Er hat sich vom DEHOGA (der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband, Anm. d. Red.) als Ausbildungsbetrieb zertifizieren lassen.

Azubine Kira hat vorher bei ihm gejobbt und freute sich riesig, als er ihr die Stelle anbot. „Davon profitieren alle“, ist Milan überzeugt, „wir, Kira und nicht zuletzt die Gäste, weil wir ein weiteres festes Mitglied in unserem Team haben.“

Obwohl gerade bei den Aushilfen die Fluktuation recht hoch ist, kann er seine Leute gut disponieren. „Und zur Not bin ich immer als Backup da“, sagt er. „Ich am Tresen ist ein bekanntes Bild.“

Direkter Bahnbezug

Mieten kann man das KNIPS natürlich auch. „Ab 80 Personen gehören wir ausschließlich dir“, sagt Milan. Er hat regelmäßig Familien- und andere Feiern. Die Terrasse grenzt direkt an die Gleise der Linie S1. Alle 10 Minuten fährt eine S-Bahn vorbei und hält an der Station.

„Das stört aber überhaupt nicht“, sagt Milan. „Die Gäste sehen die Bahn zwar, aber das geht nach der ersten Bahn in so ein Grundrauschen über, das als Hintergrundgeräusch nicht mehr wahrgenommen wird.“ Und beim Feiern überhört man die Bahngeräusche sowieso.

Die direkte Bahnnähe empfindet er als sehr positiv. „Vor allem bei Feiern freuen sich die Leute, dass wir direkte Bahnanbindung haben“, betont Milan, „man muss nur einmal „lang hinschlagen“ und ist auf dem Bahnsteig.“ Zu beiden Seiten des KNIPS gibt es Wege zu den Bahnsteigen und zum gegenüber gelegenen Botanischen Garten.

Zukunftspläne?

„Die direkte Zukunft ist Terrasse aufräumen und fit machen für die warmen Tage“, freut er sich. Das geht schon Mitte März los. Sonst sind keine großen Umbauten geplant.

Braucht er auch nicht, das KNIPS läuft und ist ein hervorragender Anlaufpunkt für Liebhaber traditionellen Essens und erlesener Weine. Milan und sein fröhliches Team freuen sich auf ihre Stammgäste und alle, die sie kennenlernen wollen. Zum Wohl!