Aufzüge für Bergedorf
Mehr Barrierefreiheit für unsere Fahrgäste
11. November 2024 – Marion Meier
Kennt Ihr das auch? Man will die Bahn bekommen und drängelt sich durch die Menschenmassen. Für Fahrgäste mit Kinderwägen oder mit Koffern, für bewegungseingeschränkte Menschen oder Rollstuhlfahrer ist das nicht so einfach. Im Bahnhof Bergedorf ist es jetzt leichter für Euch überall hinzukommen. Wir haben uns das einmal für Euch angeschaut.
Viele Bahnhöfe in unserem S-Bahn-Netz bestehen aus mehreren Ebenen, so auch der Bahnhof Bergedorf. Man kommt also nicht direkt vom Eingang aus zu den Gleisen und zum ZOB (Zentraler Omnibus-Bahnhof), sondern gelangt über Treppen, Rolltreppen oder Aufzüge dorthin. In Bergedorf wurden jetzt die vorhandenen Aufzüge erneuert und ein zusätzlicher eingebaut.
„In Bergedorf haben wir die meisten Aufzüge inzwischen erneuert“, erklärt Tom, „die letzten beiden werden nächstes Jahr fertig.“ Außerdem gibt es nun einen zweiten Fahrstuhl, der von der untersten Ebene ins 1. und 2. Obergeschoss, also zu den Gleisen und dem ZOB, führt.
Tom ist verantwortlich für den Austausch der Fördertechnik, so der Oberbegriff für Rolltreppen und Fahrstühle, an den Bahnhöfen der Deutschen Bahn im Norden. Dazu gehören auch die S-Bahnhöfe im Hamburger Netz und die des Umlands.
„In Bergedorf hatten wir das Glück, dass schon ein Schacht da war“, schmunzelt Tom, „dieser wurde schon beim Bau des Bahnhofs angelegt“. Normalerweise fallen bei den vorhandenen Aufzügen keine Arbeiten am Schacht selbst an, wenn es aber notwendig ist, beauftragen Tom und sein Team das gleich mit.
„Zwei Aufzüge, die genau denselben Bereich abdecken, sind sehr selten“, erläutert Tom, „diese Doppelung hier in Bergdorf ist einzigartig und soll unseren Fahrgästen den Weg zu allen Ebenen deutlich erleichtern.“ Weiterer großer Vorteil: Muss ein Aufzug gewartet werden und fällt aus, garantiert der andere den barrierefreien Zugang.
Momentan werden bei der Bahn alle technischen Anlagen im Hinblick auf ihren Zustand gecheckt. „Idealerweise“, erläutert Tom, „tauscht man Aufzüge und Rolltreppen vor Ablauf ihrer Lebensdauer, also bevor sie zu wartungsintensiv werden oder gar ausfallen.“
Die Planung für den Tausch der Anlagen ist aufwändig und kann bis zu 2 Jahre dauern. „Wir erstellen 3D-Pläne, beauftragen Statiker, Techniker, Telekommunikations- und andere Fachleute und bestellen die Ersatzteile“, erklärt Tom. Er wäre gerne schneller, ist aber von der Verfügbarkeit von Personal und der Lieferzeit der Elemente abhängig.
„Wir sind schon dabei, die Prozesse zu verschlanken, damit die Planungsphase verkürzt wird“, erläutert er. Für die Arbeiten selbst plant er, abhängig vom genauen Umfang der erforderlichen Arbeiten, rund 110 Tage ein. „Gerne mit ordentlich Puffer“, sagt er, „damit wir auf jeden Fall pünktlich fertig sind.“
Was noch anliegt
Geplant ist, die Fördertechnik aller S-Bahn-Bahnhöfe zu erneuern. Einige wie Altona sind fertig, bei den meisten laufen die Bauarbeiten bereits. „Gerade haben wir mit den ersten vier Fahrtreppen an der Station Harburg Rathaus begonnen“, sagt Tom, „alle 13 Stück sollen bis Ende nächsten Jahres fertig sein.“
Bei den Stationen Stadthausbrücke und Landungsbrücken sind die Arbeiten im Gange, am Jungfernstieg fehlen noch zwei Fahrtreppen, dann ist auch diese Station fertig. Die Stationen Elbgaustraße und Königsstraße stehen ebenfalls kurz vor Abschluss.
Projektleiter Tom freut sich auf die anstehenden Arbeiten und vor allem auf den erfolgreichen und pünktlichen Abschluss. „Ich plane immer so, dass die Arbeiten mit so wenig Einschränkungen wie möglich für die Fahrgäste verbunden sind“, sagt er.
Wenn Ihr das spannend findet:
Wusstet Ihr, dass man sich die Lagepläne eines jeden S-Bahnhofs online anschauen kann? Bergedorf zum Beispiel findet Ihr hier. Welcher Bahnhof barrierefrei ist, könnt Ihr auf https://www.bahnhof.de/ herausfinden. Mehr Infos zum Ausbau der Barrierefreiheit und vielem mehr gibt es hier.