Das Magazin der S-Bahn Hamburg

Memes, Dreams, Screens: S-Bahn-Station wird Galerie

UrbanArt-Künstler TASEK gestaltet weitere drei Säulen in Hammerbrook

Im Rahmen des Projektes „Stationen der Künste“ werden die betongrauen Säulen an der S-Bahn-Station Hammerbrook durch verschiedene Künstler gestaltet. Nun ist Phase 2 vollendet: Nach Julia Benz ist der UrbanArt-Künstler TASEK der zweite Kunstschaffende, der seine Kunst an den Säulen anbringt.

Gemeinsam mit der Ingeborg Suhr-Stiftung hatte Projektleiter Gerhard Ludwig die Idee, aus den über 40 grauen Säulen unter der S-Bahn-Station Hammerbrook einen Galeriegang zu machen:

„Stationen der Künste hat das Ziel, unseren S-Bahn-Stationen einen neuen Glanz zu verleihen und eine angenehmere Atmosphäre zu schaffen. Ausgewählte Kunstschaffende gestalten die vorher umkleideten Säulen, die Passant:innen die Vielfalt der urbanen Künste näher bringen sollen.“
Gerhard Ludwig, Projektleiter Stationen der Künste

Verantwortlich für die Auswahl der Künstler ist der Kurator Heiko Zahlmann, der alle Gestaltungen rund um das Projekt Stationen der Künste begleitet. Er prüft alle eingereichten Vorschläge, wählt aus und betreut die Künstler vor Ort.

Den Start in Hammerbrook machte Julia Benz, eine klassisch ausgebildete Malerin, im März dieses Jahres (den Artikel dazu findet Ihr hier). Nun hat der UrbanArt-Künstler TASEK die zweite Phase der Gestaltung vollendet. Sein Werk wurde am 19. September vorgestellt.

Ottensen vs. Galeriegang Hammerbrook

Für TASEK ist es bereits die zweite Zusammenarbeit mit der S-Bahn Hamburg: Im Rahmen des Kunstprojekts gab er dieses Jahr der jüngsten S-Bahn-Station in unserem Netz, Ottensen, ein neues, farbenfrohes Gesicht.

Die Standorte S-Ottensen und S-Hammerbrook unterscheiden sich in ihrem Wesen deutlich: Ottensen ist ein vielfältiger, bunter Stadtteil mit fast schon dörflichem Charakter, während sich in der City Süd nüchterne Bürogebäude tummeln und die 40.000 Menschen mehr arbeiten als wohnen. Umso mehr fällt die farbenfrohe Kunst ins Auge.

Für TASEK ist der Ort generell wichtig für die Wahl seines Motivs. Hier findet er Inspiration und Legitimation für seine künstlerische Arbeit. Für ihn ist Hammerbrook „eine spezielle Ecke“, in der es „viel Büro, viel Leben am Tage gibt, welches vorbeiströmt, aber kaum hier zu Hause ist“.

Dieser spezielle Ort erfordert eine andere Planung und Gestaltung:

„Ich stelle mich diesem flüchtigen Zustand auf einer Humor-Ebene, in dem ich markenartige Botschaften inszeniere, die im Grunde nur die Sicht der Passierenden von und zu ihren Büros persiflieren. Diese breche ich herunter auf drei Begriffe: Memes, Dreams, Screens.“
TASEK

Für TASEK spiegeln diese Begriffe die Schnelllebigkeit unserer digitalen Welt sehr gut wider. Er findet: „Ein durchaus kritischer Ansatz, ich will jedoch gleichzeitig diese Leichtigkeit und Flüchtigkeit erhalten. Für mich ein guter Weg mit den Gegebenheiten eines solchen Viertels gesund umgehen zu können.“

Der Künstler hat gerne mitgemacht: „Im Gegensatz zum Projekt in Ottensen wartet hier ja eine Gruppenaufgabe, viele Künstler werden noch folgen und auch Säulen am Bahnhof Hammerbrook gestalten. Ich mag solche Projekte sehr gern, gemeinsame Orte, Projekte oder Ausstellungen reizen mich oft mehr als der klassische Alleingang“, erzählt er.

Positive Impulse zu setzen ist TASEK wichtig. Die Menschen mit menschlichen Themen zu erreichen und „Herz in die Sache“ zu bringen sind seine Motivation. „Ist, irgendwie, eine recht wichtige Sache.“

(Bildnachweis Titelfoto: Christian Martin)