Wenn es brenzlig wird – Wer hilft?
1. Februar 2024 – Marion Meier
Nachts, im Winter oder wenn wenig los ist: Was könnt Ihr tun, wenn Ihr Euch an unseren Stationen, auf dem Bahnsteig oder in der S-Bahn unsicher oder gar bedroht fühlt? Das haben wir hier zusammengefasst.
Eure Sicherheit steht bei uns im Mittelpunkt, deshalb haben wir eine umfangreiche und ganzheitliche Strategie entwickelt, die dafür sorgen soll, dass Ihr Euch an unseren Bahnhöfen und in unseren Zügen sicher und wohl fühlt. Das Konzept will alle Möglichkeiten der Kontaktaufnahme abbilden und schnelle und direkte Hilfe bieten.
Unsere Sicherheitsstrategie auf den Bahnsteigen und an unseren Stationen stützt sich im Wesentlichen auf den Einsatz von Sicherheitspersonal und auf verschiedene Notrufe. Außerdem arbeiten wir eng mit Bundespolizei und Hochbahnwache zusammen.
Service, Sauberkeit und Sicherheit - unsere 3-S-Zentrale
In einer 3-S-Zentrale laufen rund um die Uhr alle wichtigen Informationen zu unseren Bahnhöfen zusammen. Die Mitarbeitenden sorgen für einen sicheren Bahnhofsbetrieb, kümmern sich um technische Anlagen und koordinieren die Weitergabe von Informationen, zum Beispiel von Videobildern oder bei eingehenden Notrufen.
Unsere 3-S-Zentrale am Hauptbahnhof erreicht Ihr unter der Telefonnummer 040 3918 1053. Mehr Infos zu unseren 3-S-Zentralen und Bahnhöfen findet Ihr hier.
Hilfe holen per Knopfdruck
Mit einem Smartphone kann man immer die 3-S-Zentrale anrufen oder den Notruf wählen. Noch einfacher geht eine Kontaktaufnahme, wenn Ihr einen Knopf drücken könnt und dann sofort einen Menschen am anderen Ende der Leitung habt. Das geht an den Bahnsteigen über unsere Informations- und Notrufsäulen und in der Bahn über den Sprechstellen-Knopf, mit dem Ihr direkt den Lokführer erreicht.
Die Informations- und Notrufsäulen am Bahnsteig
All unsere Bahnsteige sind mit den grau-roten Säulen ausgestattet. Mit ihnen könnt Ihr direkt mit unserer Betriebszentrale Kontakt aufnehmen. Der Knopf im grauen Feld ist für Infos und Fragen gedacht, der im roten ist der Notfall-Knopf. Wenn Ihr ihn drückt, schwenkt automatisch eine Kamera auf Euch.
Im Zug
In all unseren S-Bahn-Zügen habt Ihr die Möglichkeit, mit dem Lokführer im Führerstand Kontakt aufzunehmen. Rechts neben jeder Tür befindet sich ein Sprechstellen-Knopf. Drückt Ihr ihn, könnt Ihr mit dem Lokführer sprechen und dieser kann weitere Maßnahmen ergreifen, Hilfe anfordern und – wenn nötig – eine Notbremsung einleiten.
Mit dem Sprechstellen-Knopf den Lokführer anzufunken, ist der schnellste und einfachste Weg im Zug Hilfe zu rufen. Die Notbremse solltet Ihr nur im äußersten Notfall ziehen, etwa wenn es im Zug brennt. Wird die Notbremse gezogen, bekommt der Lokführer eine Meldung und fährt in der Regel bis zum nächsten Bahnsteig, damit eine mögliche Evakuierung schneller vonstatten gehen kann.
Menschlich gesehen – unsere S-Bahnwache
Die wichtigste Aufgabe der S-Bahnwache ist, auf die Sicherheit unserer Fahrgäste zu achten. Im gesamten S-Bahn-Netz sind bis zu 60 Doppelstreifen im Einsatz und dies vor allem in den Abend- und Nachtstunden.
Ihr erkennt sie an ihrer Uniform mit dem S-Bahnwache-Schriftzug auf dem Rücken. Am Wochenende und in anderen Nächten, in denen wir durchfahren, kommen nachts zusätzlich 44 Mitarbeiter:innen der S-Bahn Wache zum Einsatz.
Oft sind auch andere Kolleginnen und Kollegen, wie etwa vom Reinigungspersonal, dem Prüfdienst oder auch technisches Personal, unterwegs. Auch sie sind für Gefahrensituationen geschult und Ihr könnt sie jederzeit ansprechen, wenn Ihr ein Problem habt.
Videotechnik
Unsere Stationen und die Bahnsteige sind vollumfänglich mit Videokameras ausgestattet. Die Daten werden direkt an unsere Servicezentrale übertragen und bei Bedarf auch den drei Bundespolizeirevieren in Hamburg zur Verfügung gestellt. Auch an der Decke im Innenraum der S-Bahn-Züge befinden sich Kameras, und zwar vier Stück in jedem Wagen.
Die Bilder werden aus Datenschutzgründen maximal 72 Stunden gespeichert und dann gelöscht, daher ist es wichtig, einen Vorfall sofort zu melden, damit die Bilder ausgewertet und weitergleitet werden können.
Besonderheit Hauptbahnhof
Der Hamburger Hauptbahnhof ist der meistfrequentierte Fernbahnhof in Deutschland. Im Jahr 2022 stiegen mehr als 550.000 Fahrgästen pro Tag dort ein und aus, darunter 270.000 bei der S-Bahn. Weil sich die Zahl der Gewaltdelikte erhöht hat, wurde die „Allianz sicherer Hauptbahnhof“ ins Leben gerufen.
Zum Konzept gehören verstärkte Kontrollen und ein höherer Polizei- und Sicherheitskräfteeinsatz, aber auch die Einführung der „SafeNow Hilfe“-App. Die kostenlose App ermöglicht es Euch, unauffällig Hilfe zu rufen, ohne gleich den Polizei-Notruf wählen zu müssen. (Hier geht es zum Download)
Statt zu telefonieren könnt Ihr einen Knopf auf der App drücken und so einen digitalen Hilferuf auslösen. Dazu benötigt Ihr eine Internetverbindung. Der Alarm erreicht das Sicherheitspersonal am Hauptbahnhof und in der Wandelhalle und eine Streife ist dann innerhalb kurzer Zeit bei Euch.
Die SafeNow-App befindet sich zurzeit noch im Teststadium und ist Teil des Projekts Sicherheitsbahnhof. Sie wurde bereits am Bahnhof Berlin-Südkreuz erfolgreich getestet und Untersuchungen dort haben gezeigt, dass sich Reisende mit der App sicherer fühlen, weil die Hemmschwelle, Hilfe anzufordern, niedriger ist.
Örtliche Aufsicht
Eine weitere Besonderheit am Hamburger Hauptbahnhof ist, dass dort auf dem Bahnsteig 3/4 die einzig durchgängig besetzte örtliche Aufsicht ihren Dienst versieht. Sie hat den Bahnsteig im Blick, fertigt rund um die Uhr die Züge ab und ist gerne Euer Ansprechpartner. Wenn Ihr Euch unwohl fühlt oder es zu brenzligen Situationen kommt, sind die Kolleg:innen der örtlichen Aufsicht ebenfalls eine gute Anlaufstelle.
Ob Ihr die Technik nutzt oder lieber mit jemandem direkt sprecht, wichtig ist, dass Ihr Euch sicher fühlt und wisst, dass wir jederzeit für Euch erreichbar sind. Wenn Ihr mehr über die S-Bahn-Wache oder unsere Zentrale wissen wollt, klickt über die Links in unser Magazin.
Wir wünschen eine sichere Fahrt!