Das Magazin der S-Bahn Hamburg

„Unser Netz wird fit für die Zukunft“

Projektleiter Daniel gibt Einblicke in den Projektalltag

Am 10. Dezember 2023 wird das neue S-Bahn-Netz eingeführt. Damit ändert sich einiges für Euch: eine neue Linie, andere Streckenverläufe und noch vieles mehr. Eine große Umstellung für Euch, ein vielfältiges Projekt für uns. Den Überblick über das große Ganze hat Projektleiter Daniel. Er erklärt, was er an dem neuen S-Bahn-Netz so gut findet.

Einen der Entwickler des neuen S-Bahn-Netzes, Michael, haben wir Euch hier schon vorgestellt. Er ist Teil des Projektteams "Neues S-Bahn-Netz". Und in so einem Team braucht es einen, der den Überblick behält, alles koordiniert und alle Beteiligten unter einen Hut bringt. "Michael hat das neue Netz entwickelt, meine Aufgabe ist die Umsetzung", sagt Daniel.

Hamburg hat eine klare Strategie

Daniel kam vor zwei Jahren zur S-Bahn Hamburg in den Bereich "Programm Wachstum" und verantwortet dort Themen wie Kundeninformation, Angebot und Betriebsaufnahmen von Verkehren. Mobilitätswende, Hamburg-Takt und das Schaffen neuer Angebote - für ihn genau der richtige Fokus.

"Hamburg hat eine klare Strategie zur Zukunft des Verkehrs", sagt er. "Darin spielt die S-Bahn mit neuen Linien und dem Hamburg-Takt eine sehr große Rolle. Der Start unseres neuen S-Bahn-Netzes am 10. Dezember ist für uns sehr wichtig, da das neue Netz die Basis für unsere Zukunft ist. Wir nutzen die bestehende Infrastruktur besser und ermöglichen nachhaltiges Wachstum".

In der Anfangszeit bestand Daniels Hauptaufgabe darin, das Projekt zu strukturieren und es zusammen mit den Aufgabenträgern, sprich den Ländern Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, die das neue Netz bestellen müssen, abzustimmen. „Im Mai letzten Jahres war dann klar: Wir bekommen das neue S-Bahn-Netz!“, sagt Daniel. 

Heute ist das Projekt Neues S-Bahn-Netz in mehrere Teilprojekte unterteilt. Nachdem die Aufgabenträger zugestimmt hatten, nahm das aus vielen Bereichen der S-Bahn Hamburg bestehende Projektteam seine Arbeit auf. "Wo setzen wir welche Züge ein? Wo stellen wir diese ab? In welches Werk kommen sie?", führt er aus.

Betrieb, Verkauf, Marketing, Kundenkommunikation: Bei so einem Großprojekt arbeiten Mitarbeitende aus allen Abteilungen mit. Nachdem das neue S-Bahn-Netz von der Stadt beauftragt worden war, startete die Zusammenarbeit und die Abstimmung mit anderen Bahn-Unternehmen wie zum Beispiel DB Station & Service, die für die Wegeleitung an den Stationen zuständig ist.  

Das S-Bahn-Netz wird einfacher

„Wir verbessern uns sowohl angebotsseitig als auch betrieblich“, findet Daniel, „weil das Netz weniger komplex wird.“ Die Liniennummern werden einstellig und jede Linie fährt weite Teile des Tages innerhalb Hamburgs im 10-Minuten-Takt. Aus betrieblicher Sicht verzichten wir auf den Großteil der Zugbehandlungen, sprich das Verlängern oder Verkürzen im laufenden Betrieb wie zum Beispiel in Neugraben. Das steigert die Zuverlässigkeit. 

Lediglich bei der S1 behalten wir bei, dass die Züge in Ohlsdorf geteilt werden und dann die zwei Zugteile zum Airport und nach Poppenbüttel weiterfahren. „Grundsätzlich nehmen wir ein erhebliches Maß an Komplexität heraus, vergrößern das Angebot und stellen dies einfacher dar“, bringt es Daniel auf den Punkt. Besonders der Hamburger Süden profitiert: Hier haben wir künftig dreimal mehr Langzugfahrten und 50 Prozent mehr Platz pro Zug.

"Wir wollen unsere Fahrgäste abholen"

Es gab bestimmte Vorgaben für das neue Netz. „Wir ändern das System doch recht erheblich", erläutert Daniel. "Vorgabe war, dass wir unsere Fahrgäste aus den alten Mobilitätsroutinen abholen und in neue hinein begleiten. Das geht einmal über die Fahrgast-Information, aber auch durch eine gute Kommunikation – in der gesamten Projektphase.“ Deshalb kommunizieren wir über all unsere Kanäle und versorgen Euch seit April mit Informationen und Neuigkeiten rund um das neue S-Bahn-Netz.

Seit Anfang November läuft die Stationstour. Hier sind wir an vielen S-Bahn-Stationen präsent, verteilen Flyer und beantworten Fragen. Außerdem ist Mitte November eine große Kampagne gestartet, die Eure Aufmerksamkeit auf das neue S-Bahn-Netz lenken soll. Am Fahrplanwechsel selbst, in der Nacht vom 9. auf den 10. Dezember und in der Zeit danach, werden Reisendenlenker an den Stationen vor Ort sein. „Wir werden unsere Fahrgäste nicht allein lassen“, betont Daniel.

Zuverlässiger, einfacher, fit für die Zukunft

Das neue S-Bahn-Netz wird es allen einfacher machen, sich darin zurechtzufinden“, so Daniels Einschätzung. Er ist von der Wirksamkeit des neuen Systems fest überzeugt. Etwa zwei Prozent der Fahrgäste werden im neuen Netz zusätzlich umsteigen müssen. Aber wo Direktverbindungen wegfallen, entstehen auch neue. „Trotzdem wird das neue S-Bahn-Netz für alle Fahrgäste ein Gewinn: Sie werden sich in einem zuverlässigeren System bewegen."

Und wie geht es weiter?

Mit dem Fahrplanwechsel ist das Projekt noch nicht abgeschlossen. „Mindestens das nächste Vierteljahr wird geprüft, wo es noch nicht rund läuft und wo wir nachbessern müssen“, sagt Daniel. Er geht davon aus, dass sich die Abläufe im neuen Netz bis Ende des ersten Quartals 2024 eingespielt haben werden. Damit wäre das Projektziel, die Inbetriebnahme des neuen S-Bahn-Netzes, erreicht und das Projekt abgeschlossen.

Für Daniel geht es nach dem Abschluss im Rahmen des Programms "Wachstum 2030" mit den nächsten Infrastrukturprojekten weiter. Mit der Arbeit an der Inbetriebnahme der S4 geht seine Projektarbeit in die nächste Runde.

Jetzt blickt er aber erst einmal gespannt auf die Zielgeraden im aktuellen Projekt. „Wir haben soweit alles vorbereitet, was nötig ist. Bei einigen Themen gehen wir noch in die Detailplanung, aber im Großen und Ganzen stehen wir direkt vor der operativen Umsetzung“, sagt Daniel. Anfang Dezember geht es los mit der Umstellung wie etwa die der Aushänge an den Stationen. Also nicht wundern, wenn Ihr dann vielleicht schon die neue S5 statt der S21 sehen werdet.